Die Berlinisi-Autor*innen stellen sich vor. Heute: Marie Gamillscheg.
1. Welchen Einfluss hat Berlin auf deine Arbeit?
Bisher hat keiner meiner Texte in Berlin gespielt. Aber natürlich hat die Stadt einen Einfluss auf mein Schreiben, denn hier lebe ich seit Jahren, das heißt, alles Beobachtete, Erfahrene, sich Zugerechtgedachte, das Innerste und das Äußere, hat irgendwie auch mit diesem Ort zu tun.
2. Was gefällt dir an Berlin? Was nervt dich?
Schwierig, hier nicht die Klischees einbrechen zu lassen: Mir gefällt die Unaufgeregtheit, mit der man eine Polizei mit Blaulicht vorbeifahren lässt. Die stört mich aber auch.
3. Wie nimmst du die Literaturszene in Berlin wahr?
Jung und lebendig.
4. An welchem Projekt arbeitest du gerade?
Mein erster Roman kam im Frühjahr raus. Derzeit bin ich viel unterwegs und möchte viel lesen, mich neu orientieren.
5. Wie bringst du dich für dein Schreiben in Stimmung? Welche Ressourcen, welche Schreibumgebung, -atmosphäre benötigst du?
Ruhe! Ein Tisch, mein Laptop, Bücher und ein Raum, in dem ich Runden gehen und ab und zu die Wände anmurmeln kann.
6. Wie entwickelt sich ein literarischer Text bei dir?
Ich beginne sehr impulsiv, der Rechercheprozess kommt später hinzu, wenn Form und Sprache steht.
7. Wieviel Zeit verbringst du pro Woche mit deinem Schreiben, und bist du damit zufrieden?
Sehr unterschiedlich. Ich lasse mich sehr gern ablenken beim Schreiben, deshalb kann ich kaum eine Nettozeit berechnen – die Zeiten gehen bei Am-Schreibtisch-sitzen und Schreiben weit auseinander.
8. Welche aktuellen gesellschaftlichen Themen beschäftigen dich gerade? Und haben sie Auswirkungen auf dein Schreiben?
Strukturen – klar, immer!
9. Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Recht früh. Bald nachdem ich schreiben konnte, also die Schrift beherrschte, kam die Lust an den Worten und am Erzählen. Und war in verschiedenen Lebensphasen auch mal wieder weg, kam bis jetzt aber immer wieder.
10. Wie nutzt du das Internet und Social Media-Plattformen für dein Schreiben und als Präsentationsort?
Um Dinge nachzuschlagen natürlich, als Präsentationsort eher wenig.